Regenüberraschung


Auch der Mittwoch begann wieder unglaublich heiß, die Hitze macht den Großen und Kleinen ziemlich zu schaffen. Mit eisernem Durchhaltevermögen und viel Wasser konnten in den Workshops am Vormittag trotzdem weitere Fortschritte erzielt werden. Vom ZirkoNature Querdenkertag sind außerdem noch die riesigen Holzwürfel übriggeblieben, die den CO2-Ausstoß verschiedenster menschlicher Aktionen in ein anschauliches Verhältnis setzen und zudem einen coolen Raum für Gruppenfotos darstellen. In den verschiedenen Würfeln stellten die Workshops jeweils ein Standbild vor, das zum Teil ziemlich gut den jeweiligen Workshopcharakter spiegelte: Während es in der Clownerie mit den Oberclowns Stephanie und Marc (Heute übrigens außerdem Geburtstagsclown!) stets bunt und lustig zugeht, in der Jonglage und beim Hula Hoop Schwung und Dynamik gefragt sind (Für kreisende Reifen war im Würfel nicht genug Platz ;) ), kommt es in der Vertikaltuchgruppe und auch beim Kung Fu vor allem auf absolute Körperbeherrschung und Flexibilität an.

Mit immer noch steigenden Temperaturen machten sich gegen 13.00 Uhr die Zirkuskinder in zwei Gruppen zum Tagebau Schleenhain auf, um einen arbeitenden Braunkohletagebau "mal live und in Farbe" zu sehen, wie Martin sagte.  Er hatte noch allerlei Interessantes u. a. zur Umsiedlung von Tieren aus geplanten Tagebauflächen zu erzählen, beispielsweise, dass die Umsiedlung von Fledermäusen meist wunderbar funktioniert, Amphibien sich jedoch etwas schwerer dabei tun, ihr angestammtes Zuhause zu verlassen und nur zu etwa 70% umgesiedelt werden können. Die anderen fallen der Kohle bzw. den Baggern zum Opfer. Am Aussichtspunkt konnte allerdings schon nicht mehr der tatsächliche Kohleabbau, sondern bereits wieder das Zuschütten der ehemaligen Abbaugebiete beobachtet werden. Was geschieht bis die großen Risse und Löcher in der Landschaft wieder zugeschüttet werden, konnten die Kinder mit einem Rollenspiel erfahren. Sie verwandelten sich in Schaufelrad- und Löffelbagger, Bandanlagen und Massenverteiler, Portalkettenkratzer und das Heizkraftwerk. Als Kohle diente Wasser in Schalen, dass das gesamte System durchlaufen sollte, was nach ein paar Anlaufschwierigkeiten gut funktionierte. Nach getaner Arbeit durfte das Wasser zur kurzen Abkühlung verwendet werden, denn bis der Bus kam, verging noch ein Weilchen in der Sonne... Als dieser endlich um die Ecke bog, war die Freude groß, denn nun konnte die Weiterfahrt zum Haselbacher See angetreten werden. Dieser ist, ebenso wie der Störmthaler See, das Restloch eines ehemaligen Tagebaus und befindet sich im Moment im Status der Renaturierung. Lockere Birkenwälder und Sandflächen umgeben den See, der bereits einige Fischarten beherbergt. Um zur Badestelle zu gelangen, musste erst einmal eine kleine Wanderung um den See unternommen werden. Schnipseljagdähnlich sollte die Gruppe dabei immer wieder kleine Zettel finden, die Stationen beherbergten, an denen Martin etwas zur Bergbaufolgelandschaft erzählte oder auch die bereits gewachsenen Bäume mit verbundenen Augen erfühlt werden sollten. Wir kamen allerdings nur bis zur dritten Station, als sich Donnergrummeln hören ließ und der Himmel sich langsam verdunkelte. Bei der vierten Station fing es an zu tröpfeln und wenig später goss es wie in Strömen und es gewitterte in ein paar Kilometern Entfernung vernehmlich. Eine wunderbare Abkühlung nach der Hitze der letzten Tage! Bereits nach einer halben Stunde fingen aber die ersten an zu bibbern, und zurück im Bus war es dann durch die noch wenige Stunden zuvor so angenehme Klimaanlage einigen ziemlich kalt.

Gelegenheit zum Umziehen, Duschen und Schlafen gibt es heute Nacht in der Turnhalle Dreiskau-Muckern, denn die Nacht verbringen die Kinder heute dort. Abends konnten die ganz großen Profis des Zirkus im Turnhallenkino bewundert werden, denn zum Tagesabschluss lief hier ein Film zu einer Vorstellung des Cirque du Soleil. Ob unsere kleinen Artisten und Artistinnen wohl auch einmal so hoch hinaus wollen?


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