Nur die eine Erde


Nach dem Frühstück im Gasthof Muckern wurden heute morgen das Gepäck in Franks Auto und die Kinder zu Fuß wieder ins Camp verfrachtet. Dort geht es nun in die heiße Phase: Es werden seit heute Vormittag die Nummern geprobt, Musik wurde herausgesucht, Lotte ist dabei, alles zusammenzubasteln und die Kostümprobe erfolgte ebenfalls.

Parallel zum Training in den Workshops waren außerdem Christin und Martin von der Ökostation ein letztes Mal für die Umweltpädagogik am Start. Sie klärten die Kinder darüber auf, wie viele Erden wir eigentlich bräuchten, wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie eine durchschnittliche deutsche Person und verglichen mit ihnen die Lebensweise und den CO2-Ausstoß einer Familie aus Äthiopien und einer aus den USA. Mithilfe eines kleinen Hula-Hoop-Reifens, der die Erde symbolisierte, auf der wir alle leben und in den die ganze Gruppe passen sollte (Obwohl Emma ganz richtig bemerkte: "Aber die Erde ist doch rund und keine flache Scheibe!"), kamen schließlich alle zu dem Schluss, dass das mit der Menschheit nur weiterhin funktionieren wird, wenn alle sich gegenseitig unterstützen und nicht gegenseitig wegschubsen, sondern zusammenhalten, denn die Erde kommt ganz gut ohne uns klar, wir Menschen aber ohne die Erde eher weniger- und wir haben nun einmal "nur" diese eine Erde, die eigentlich genug Platz und Ressourcen bieten würde, wäre ein gewisser Teil der Menschheit nicht so maßlos. Die Gruppen beschäftigten sich heute also auch mit Alternativen zur Stromerzeugung aus Braunkohle, zum Beispiel die Nutzung der Wind-, Wasser- und Sonnenenergie. Letztere bekommen wir alle seit Wochen ordentlich zu spüren, eindrucksvoll war trotzdem ein Experiment mit selbstgebastelten Mini-Solarheizungen aus Alufolie und Papier, die, auf einen Finger gesteckt und zur Sonne ausgerichtet, in Sekundenschnelle Sonnenstrahlen bündeln und den Finger ordentlich aufheizen. Später flogen allerdings ungefähr vierzig kleine Aluhütchen durchs Camp und mussten wieder zusammengesammelt werden (und zwar nicht von den Kindern), was irgendwie ziemlich viel unnötigen Müll bedeutete, und dieser sollte in einem solchen Camp ja eigentlich möglichst vermieden werden... Vielleicht hätte hier ein Sonnenfänger pro Gruppe gereicht?

 

Nach dem obligatorischen Mittagsbesuch am See versammelten sich für eine halbe Stunde Großgruppenspiele mit Lotte alle im Zirkuszelt. Aufgabenfrage: Wie kann man sich auf Wasser fortbewegen? Innerhalb von wenigen Minuten entstanden Ruder- und Segelboote, es wurde gesurft und Schlittschuh gelaufen.

Danach wurde emsig weiter an den Shownummern gebastelt und Tricks geübt, um am Abend der ganzen Zirkusgruppe die aktuelle Lage vorzustellen. Bens Kung-Fu-SchülerInnen zeigten ihre erlernten Fähigkeiten mit dem Stock, unterstützt von akrobatischen Elementen. Hier wurde einmal mehr klar, dass Kung Fu keineswegs lediglich kämpfen bedeutet, sonder viel mehr eine Kampf-Kunst ist und es eher um Disziplin und Genauigkeit geht.

Sowohl bei den Jongleuren und Jongleusen unter der Anleitung von Marco und Merlin als auch in Lenas Vertikaltuchgruppe war erkennbar, dass es thematisch um Kohleförderung gehen könnte, mit den Levisticks und Hula Hoops erzählen Magdas Schützlinge währenddessen eine Geschichte, die sich mit dem Thema "Alternative Energieformen" beschäftigt. Die Clowns haben sich einer Zwischenpräsentation enthalten, um die Spannung auch für die Projektteilnehmer zu steigern, ich habe aber schon hier und da ein paar vielversprechende Dinge gehört und gesehen... Viel mehr soll hier auch gar nicht verraten werden, denn morgen werden all diese Auftritte ja "live und in Farbe" zu sehen sein ;)


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