ZirkoNature und Querdenker


Querdenken Teil I

Sommerkino im Zirkuszelt am 27.07.2018, 21 Uhr

 

"Von Bananenbäumen träumen" - eine ermutigende Doku zum Projekt eines kleinen Dorfes mit ganz großen Träumen.



Querdenken Teil II

Am 04.08.2018 fand ab 10 Uhr eine kleine Querdenkervernetzungsrunde und anschließend der offene Familienmitmachdraußentag "ZirkoNature" statt.

Wie vereinbar sind Naturschutzbelange und touristische Entwicklung?, Welche "Lobby" hat der Naturschutz eigentlich - beherztes "JA" oder nut notwendiges Übel? - Eine Auswahl an Fragen, die die Runde bewegten.  

UferLeben hatte bewusst dazu eingeladen, um zumindest anzuschieben, dass ernsthafter über Naturschutzfragen im Rahmen der Erschließung des Neuseenlandes diskutiert wird und auch naturnahe Freizeitangebote, das Schaffen von Naturerlebnisräumen und ein sanfter Naturtourismus mehr ins Bewusstsein von Entscheidungsträgern rücken. Ein Anschub, dies in einer größeren Veranstaltung zum Thema zu machen, wurde aufgrund fehlender Unterstützung seitens des hiesigen Tourismusvereins, erst mal auf Eis gelegt. So war es vorerst dran, klein zu beginnen und nicht minder tiefsinnig zu diskutieren, denn bisher fokussiert die touristische Entwicklung maßgeblich kommerzorientiert getrieben Wassersport- und Funangebote. Man gewinnt den Eindruck, die Seen übertreffen sich mit Gleichartigkeit und dann MÜSSEN es natürlich besonders schicke Attraktion und Annehmlichkeiten (wie bsp. Parkplatz direkt vorm Strandtuch) sein, um die Menschen zu locken. Für derartigen Tourismus ist aktuell Lobbyarbeit bestens gegeben. Für uns sind diese Entwicklungen jedoch viel zu einseitig und mit Blick auf den Erhalt eines langfristig zur Erholung einladenden Raumes auch mit Blick auf die hier lebende Bevölkerung viel zu kurz gesprungen.

 

Martin Graichen (Geschäftsführer Ökostation Borna-Birkenhain), Ulrike Konrad (Kulturinsel Einsiedel) und Axel Mitzka (Naturpark Dübener Heide) referierten zu Ihren jeweils spezifischen Erfahrungen zur Vereinbarkeit von Freizeit und Naturerleben. Unter Moderation durch UferLeben entstand trotz der Hitze eine anregende Diskussion.  In kleiner Runde unter Beteiligung bspw. von Vertretern der NABU-Regionalgruppe Südraum Leipzig, LeipzigGrün, Naturfreunde e.V.  und Bürgern aus Dreiskau-Muckern waren sich die Beteiligten einig, dass nur meckern und destruktiv denken absolut wirkungslos sind, Handeln wichtig ist und ganz konkret Naturschutzbelange in der weiteren Seenentwicklung defintiv mehr Berücksichtigung finden müssen. Erschreckend so z.B. die Einschätzung der Ökostation, dass die überwiegende Zahl der Seen im Neuseenland touristisch erschlossen sind. Seen, die ursprünglich zum Zwecke des Naturschutzes explizit erhalten werden sollten (z.B. der Bockwitzer See), verlieren Schritt für Schritt in schleichendem Prozess Fläche an touristische Nutzungsbelange. Der Hainer See wird vermutlich irgendwann rundum zugebaut sein. Diese Beispiele vor Augen ist es unglaublich wichtig, am Störmthaler See schnellstmöglich zu Alternativen zu überzeugen, um die ansatzweise noch existente Naturbelassenheit nicht auf's Spiel zu setzen. Susann und Stephan von UferLeben stellten die bisherige Vereinsarbeit vor und eigene Ideen, wie eine Fläche, für welche der Gemeinde Großpösna ein Campingplatz mit bis zu 400 Stellplätzen für Dauercamper vorschwebt, wesentlich nutzbringender für Natur und Mensch gestaltet sein könnte. Es braucht kreativere Ideen als altgewohnte Massenkonzepte, um authentische Regionalentwicklung nach vorn zu bringen und eine gute Vereinbarkeit verschiedenen Interessen zu erreichen. - Maßgeblich die von AnwohnerInnen und Gemeinde, Touristen und Natur. Im Anschluss zu den Redebeiträgen gab es Raum für weitere Diskussion und Ideensammlung.

 

Am Nachmittag startete ZirkoNature. Teile des Programms waren beispielsweise Auftritte der Sverige Vänners, AnneKa Luft und Waldelfe Magdalena, im Impro-Mitmach-Theater mit Uschis Erben konnten kleine Theaterstücke mitgestaltet werden und wer ein bisschen aktive Entspannung für Körper und Geist nötig hatte, war bei Ulrike auf der Streuobstwiese beim Yoga bestens aufgehoben. Kleine und große Hüpfer konnten Räder schlagen und Überschläge auf der AirTrack ausprobieren, zwischen Matthias´ Feuerwehr und dem Bauwagen war außerdem eine Slackline für besonders Balancierfreudige gespannt. Informationen zur Umwelt und Umgebung konnten am Stand unseres UferLeben-Vereins, dem der Ökologischen Station Borna-Birkenhain e.V. oder auch am Infostand des Bündnis 90-Die Grünen eingeholt werden. Am Kuchenstand trafen außerdem von den fleißigen Bäckern und Bäckerinnen aus Dreiskau-Muckern ständig neue Kuchen ein, die gar nicht alle verkauft werden konnten. 

Auch das Zirkuszelt blieb natürlich nicht ohne Nutzung: Nachmittags fand eine Kinder-Zirkusshow statt, bei der alle zirkusbegeisterten NachwuchsartistInnen mitmischen konnten und am Abend folgte ein phänomenales Programm der "Großen". Unglaublich, mit welcher Körperbeherrschung und einer inspirierenden Choregraphie die Zirkomanias unterwegs sind. Jeder Beitrag sorgte einfach für Staunen und Gänsehaut erzeugenden Jubel. So eine geniale Stimmung! Das muss man einfach erlebt haben! Bei Tanz und Musik konnten die noch Anwesenden den Abend schließlich mit zwei Live-Bands ausklingen lassen.


Bei der Podiumsdiskussion am Vormittag wurde nach Ideen für eine naturnahe touristische Erschließung des Störmthaler Sees gesucht.


AnneKa Luft lädt zum Tanz ein.


Schwedische Musik spielten die Sverige Vänners.


Impro-Mitmach-Theater für Groß und Klein!


Informationen rund um Umwelt und Natur von verschiedensten Seiten.


Hüpfspaß auf der AirTrack.


Wer ein bisschen Ruhe braucht, kann Yoga mit Ulrike machen oder im Kreativzelt Steine gestalten, die am See "ausgesetzt" werden sollen.


Magda tanzt mit Seifenblasen und Hula Hoop um die Wette.


Die Zirkusgalashow mit den WorkshopleiterInnen des Zirkusprojekts und Gastauftritten von DorfbewohnerInnen war ein fantastisches Erlebnis!


Abendabschluss mit Livemusik.